Hintergrund der Studie
Downloaden, Filesharing, Kopieren („Rippen“) und Brennen von Spielfilmen sind relativ neue Phänomene. Erst seit etwa fünf Jahren können DVDs von Endkonsumenten kopiert und abgefilmte Kinofilme im Internet getauscht werden.

Ermöglicht wurde diese Entwicklung durch das Zusammentreffen einer Vielzahl meist technologisch-bedingter Faktoren wie verbesserter Komprimierungsverfahren, Verfügbarkeit von (kostengünstigen) CD-/DVD-Brennern und Rohlingen sowie durch steigende Verfügbarkeit von breitbandigen Internetanschlüssen zu attraktiven Preisen.

Die Entwicklung in der Musikindustrie, die sich mit ähnlichen Problemstellungen schon länger auseinandersetzen muss, kann in manchen Punkten als Indikator für die bevorstehenden Ereignisse in der Filmindustrie gelten. Eine vollständige Übertragung ist aber im wesentlichen aufgrund anderer Konsumumstände von Musik und Spielfilm nicht möglich.

Eine umfassende und unabhängige Erforschung des Themenfeldes hat in der Filmindustrie noch nicht stattgefunden. Existierende Studien sind meist von Industrieverbänden initiiert und erfassen das Themenfeld nicht ganzheitlich. Ferner sind diese Studien in ihrer Fragestellung, Datenauswertung und Präsentation der Ergebnisse oftmals nicht neutral. So lassen sich beispielsweise in der Presse publizierte Werte für Schäden durch Piraterie weder rechnerisch, noch inhaltlich transparent nachvollziehen.

Trotz des Defizits an aussagekräftigen Daten zu dem Thema, findet eine heftige, oft dogmatisch geführte öffentliche Diskussion statt. Eine der Folgen ist nicht zuletzt in den verabschiedeten bzw. noch anstehenden Veränderungen des Urheberrechts zu sehen.

Die vorliegende Umfrage ist Teil einer Studie (Dissertationsprojekt) an der RWTH Aachen und hat zum Ziel, das Thema Konsum, Filesharing und Kopieren von Spielfilmen unabhängig und ganzheitlich zu untersuchen.